2024 war ein absolutes Schaltjahr, aber wir haben es überstanden. Oder?
Dank der entscheidenden Umstände findet meine Muse doch noch Zeit vor Weihnachten: Das bedeutet, es gibt doch einen Jahresabschluss-Avokado-Post! Auch wenn es mir schwerfällt, die Kraft dafür aufzubringen. Auch wenn nicht alles perfekt gelaufen ist. Dieses Jahr war ein Jahr der Akzeptanz, der Imperfektion, der Agilität, der Flexibilität und der Resilienz.
2024 war mein erstes fast vollständiges Arbeitsjahr nach der Geburt meines kleinen Sohnes. Mehr als alles andere ist mir in diesem Kontext wichtig geworden, meine eigenen Anforderungen an mich selbst zu mildern. Ich erinnere mich an diesen Sommer, zerrissen zwischen Betreuungsplatzsuche, Koordination, Elterngeld-Bürokratie, bedürfnisorientierter Begleitung, unserer Beziehung, Akquise, Kundenprojekten und meiner eigenen Mental Health. Wer das Unmögliche möglich machen will, fragt am besten eine Working Mom, wie das geht. Ich bin froh, dass die Akzeptanz und Wertschätzung für den unglaublichen Effort der Working Moms in unserer Gesellschaft wächst.
Aber die Welt da draußen grüßt auch. Wenn ich mittlerweile wieder von Wahlergebnissen in nahen (oder fernen 🇺🇸) Ländern höre, versuche ich zu respektieren, dass die Menschen ihre Entscheidung getroffen haben. Für Frust über die Rechtsneigung ist einfach kein Platz mehr. Doch die Gespräche auf dem Weihnachtsmarkt haben sich verändert. Die O-Töne über Ausländer*innen (und ihre Hautfarbe 🤯) lassen mich manchmal glauben, dass Deutschland auch nichts gelernt hat 😔. Mein Sohn wächst bilingual auf, und ich freue mich, meine Muttersprache mit ihm zu sprechen – auch wenn das bedeutet, diese Seite von uns auf dem Spielplatz offen zu zeigen und die Blicke auf uns zu lenken.
Es sind turbulente Zeiten, in denen ich als Selbstständige ständig die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Designwelt, Trends, Mutterschaft, meiner Familie aus Russland und meiner Identität hier betrachte und erlebe. Umso mehr möchte ich zu meiner Vision und meinen Werten zurückkehren, die ich ganz zu Beginn meiner Selbstständigkeit formuliert habe – denn sie sind für mich heute richtiger denn je. Unsere menschlichen Bedürfnisse brauchen einen liebevollen, vertrauensvollen Umgang. Nur so haben wir die Chance, diese Zeiten gemeinsam zu überstehen und mit dem kleinsten Schaden aus der Krise herauszukommen. Dafür biete ich meine Expertise an und dafür kreiere ich empathische Umgebungen – Räume, die diese Bedürfnisse auffangen und begleiten. Check ✅.
Auch in der Designwelt bleibt das Segel trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen aufrecht. Dank visionärer Stakeholder*innen, aufrichtiger Künstler*innen und reflektierter Trendgeber*innen ist der Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft in meiner Branche spürbar. Ich freue mich, Teil dieser Bewegung zu sein. Auch wenn ich nicht immer Zeit für Non-Profit-Projekte finde – das wird auch wiederkommen.
Aber hey, der Rhein fließt weiter. Es ist Weihnachten – Zeit für besinnliche Momente. Zeit, um Geschäftliches für ein paar Tage beiseitezulegen, innezuhalten und vielleicht unter Familie und Liebsten zu sein. Auch ich verbringe die Feiertage mit meiner glücklicherweise großen Familie und mit einer kleinen Sonne 👦, die von Zimmer zu Zimmer läuft, mutig die Welt ausprobiert und immer Aufmerksamkeit möchte 😅.
Ich nehme die Learnings aus diesem Jahr mit, schreibe sie fett auf und wachse daraus. Ich werde stärker – um eure Marken mit neuen Markenräumen und unvergesslichen Markenerlebnissen im kommenden Jahr zu empowern. Aber bleibt auch Menschen, denn es ist eine Menschenwirtschaft, von der wir uns ernähren. Ohne nachhaltige Beziehungen und ohne Menschen wird sie nicht funktionieren.
Ich schenke euch allen, meiner Community, eine warme Umarmung und zimtige Weihnachtsgrüße 🎄.
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