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...IN THE MIDDLE OF OUR STREET

Ich scrolle durch meinen Insta-Feed, erledigt vom Informationsflow des heutigen Tages, und höre es wieder unterbewusst: „Schau mal, die anderen Mamas haben Zeit zum Herbstbasteln und sprechen sogar darüber auf Social Media.“ Grrhmmm... diese Stimme wieder.


Mein LinkedIn-Verhalten ist in letzter Zeit eher zu „Ich schaue lieber zu“ geworden. Argumente pro Demokratie zu erklären – und das im Business-Kontext, dafür habe ich momentan wirklich keine Ressourcen. Und die Außenwelt ist, muss ich ehrlich sagen, etwas in den Hintergrund gerückt, weil ich gerade einfach das wunderbarste Projekt realisieren darf. Ladies and Gentlemen: die dankbarste und sensibelste Baustelle der Welt – unser Eigenheim 😍🏡.


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Vor ca. einem Jahr, nach langen Gegenüberstellungen verschiedener Lebensstile, haben wir entschieden, dass wir in unserem liebsten Wandergebiet Wurzeln schlagen wollen. Die Sterne standen im Juli richtig – und unser Haus kam zu uns. Das Haus, das ich übrigens eine Woche davor zufällig in einem Gemälde visualisiert hatte. So nämlich 🥹.


Neben einem festen Arbeitsvertrag und einem kommenden +1 😍 fließt meine Energie, meine Inspiration und natürlich mein Perfektionismus in dieses wunderbare Projekt: ein Architektenhaus aus den 70ern, liebevoll, lichtdurchflutet geplant und ehrlich mit regionalen Materialien versehen. Beim Anpassen der Räume achten wir auf funktionale kommunikative Nutzung und auf die Prinzipien dieser aussagekräftigen Architektur: ehrlich, natürlich, haptisch. Das Kribbeln in meinen Fingern findet Frieden in Fliesenmustern, Spachtelmasse und Anstrichen in meinen liebsten biophilic Farbtönen. Aber ohne schwere Kost geht’s auch nicht: Letztens habe ich zum ersten Mal eiskalt schwimmenden Estrich gelegt 💪!


Hier kann ich mich gestalterisch austoben – versuche, mich natürlich nicht in Optionen zu verlieren. Ich darf alles, was ich gut und richtig finde und was in unser Budget passt. Ich darf meinem Herzen folgen und die anderen mitführen. Ich kann mir das Ergebnis direkt anschauen, ausprobieren und bemustern – und einfach machen, ohne Bewertung eines Stakeholders. Einfach aus meiner Intuition heraus. Ein großer gestalterischer Spielplatz für mich. Für uns!



Drum herum ist es fantastisch: Ich bin im Herbst angekommen, und der Wald hat mich mit meinen Lieblingspilzen begrüßt, die ich früher mit meiner Oma in Russland gesammelt habe. Gereicht hat es für einen großen Suppentopf! Den offenen Kamin darf man „gelegentlich“ anmachen – das reicht auch 😉.


Vor fünf Jahren hätte ich selbst gesagt: „Spießerin 😒“. Aber wenn die Aussagen von Friedrich Merz Zuspruch finden, dann muss ich mit meiner liebsten Familie in den Wald – und dort mein eigenes friedliches Reich aufbauen. Mit Pflanzen, Pilzen, Vögeln. Ich fühle mich wohl und richtig. Und wenn die Baustelle vorbei ist, darf die Adventszeit kommen. Ich kuschle mich ein in den Winter (auf der Höhe gibt es übrigens wahrscheinlich Schnee 😍) und warte noch paar Monate, bis ein weiterer lauter Mensch unser Leben aufwirbelt.


Am Anfang des Jahres habe ich mir gedacht: Wenn die Welt noch nicht bereit ist für Robert Habeck, dann ist sie auch nicht bereit für mich 😅. Jetzt wollen viele Menschen etwas ganz anderes für Deutschland als ich – wenn man die Umfragen betrachtet. Wir sind, wer wir innen sind. Und ich hoffe und glaube trotzdem, dass ich Menschlichkeit, Empathie und Nächstenliebe durch Räume fördern kann.


Ein solcher Raum ist jetzt mein Zuhause.

 
 
 

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