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CHILE #1

Aktualisiert: 8. März

Seit drei Wochen zwicke ich mich von Zeit zu Zeit: "Hey. Du bist am anderen Ende der Welt. Konntest du es dir damals überhaupt vorstellen?"


Die erste Woche in Santiago de Chile war unmöglich stressig, wir konnten uns kaum in der Stadt bewegen, und wir wurden ausgeraubt 🤯. Ich glaube, das gehört hier irgendwie dazu… Ich habe das Gefühl, Menschen haben eine andere Attitude zum Eigentum. In Deutschland definieren wir uns ein Stück weit über das, was uns gehört: mein Haus, mein iPhone, meine Birkenstock’s, mein recycelter Rucksack. Hier gehört es dir scheinbar nicht mehr, sobald du es weglegst 😅…


Vor wenigen Tagen sind wir drei an der Ozeanküste angekommen. Nichts planen, im Jetzt sein. Die ersten platschenden Schritte unseres Sohnes, sein erster Sonnenbrand (ups), seine erste Garnele 🦐😄. So wie ich es für ihn wollte.



Spannende Insights notiere ich mir schnell unterwegs, so wie die Gedanken kommen. Hier die besten soweit für Euch, wie immer über Design, das Leben und mich selbst:


💫 Die Urban Culture in Santiago finde ich teilweise progressiv: kleine Szenen-Oasen, die dazu animieren, mehr Raum für kleine Geschäfte und Erlebnisse zu schaffen. Hier steht groß: tue etwas für deinen „Barrio“: eröffne deinen Ladenlokal. In dem Szeneviertel „Barrio de Italia“, in dem wir stationiert sind, sind Esskultur, lokaler Konsum (Shopping), Straßenmusik & Performance in die Stadtlandschaft perfekt integriert.


💫 Urbanes Design erscheint in Chile nicht perfekt geplant, sondern sporadisch, experimentell, bunt und hands-on. Als ob alle mitmachen dürften. Und durch diese Diversität entsteht eine super spannende Ästhetik.


💫 Die menschliche Wärme. Hier zählt nicht deine teure wertvolle Zeit, sondern das menschliche Miteinander und das Dasein. Ich musste mich eine Weile von dem deutschen Planen und Terminieren umstellen. Auch wenn man mit Baby natürlich immer noch viel im voraus planen muss.


💫 Die Liebe zur Natur. Vielleicht ist das die Einstellung meiner Partner aus "Unit" hier, aber diese ruhige, beobachtende Gelassenheit steckt mich an. So wie die Berge und die Flüsse einfach seit Millionen von Jahren da sind, haben die Menschen hier auch nicht diese westliche Hektik, auf der Jagd nach verlorener Zeit, sondern genießen das Jetzt und Hier.



💫 Die Ansprüche an die Sauberkeit sollte man senken. Ich glaube, wir werden hier schief angeschaut, wenn wir unseren Kleinen wie in Deutschland überall auf dem Boden krabbeln lassen 😅


💫 Ich sehe meinen kleinen Sohn, er ist fast ein Jahr alt, jeden Tag mit Mut und Courage, mit seinen kleinen Fingern und Füßen, Augen und Ohren die Welt entdecken. Und nachts braucht er immer noch meine Brust, meine Nähe, liegt Haut an Haut an mir und tankt Sicherheit. Um morgen sich wieder zu trauen, Dinge auszuprobieren, mit seinem verschmitzten Gesicht 😏. Irgendwie sind wir erwachsene das immer noch: ein großer Mensch, der sich in der Welt sicher fühlt, und ein inneres Kind, das in schwachen Momenten vulnerabel ist und Fürsorge braucht. Ich denke, wenn jeder von uns dieses eigene innere Kind pflegen würde, wäre die Welt vielleicht besser.


💫 Hier sehe ich oft Parallele zu dem Russland, in dem ich aufgewachsen bin. Wenn das System nicht für dich sorgt - bist du auf dich allein gestellt. Deswegen unterstützt man sich gegenseitig mehr, einfach so, aus Herzlichkeit.


💫 In Chile spürt man den amerikanischen kulturellen Einfluss sogar mehr, als in Deutschland. Die Zuckerlobby lässt grüßen, über gesunde Ernährung wird hier, denke ich, nicht aufgeklärt. Süße Getränke statt Wasser, Fertigprodukte statt frisches Obst und Gemüse.


Wir müssen jetzt weiter, ich verspreche, es kommt mehr! Ich berichte Euch über die Erlebnisse und teile ein paar Bilder 😌. Und Ihr verliert mich nicht, ich bin da für Eure Anliegen und Fragen! Bis bald 👋


to be continued…

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